Vielfältig und bunt
Bunt soll unser Projekt sein und es soll im Rahmen unserer Möglichkeiten die Fülle des Lebens abbilden. Alle Altersgruppen wünschen wir uns möglichst gleichmäßig verteilt. Menschen in verschiedenen Lebensformen und Lebenssituationen sollen Platz finden.
Gegenseitiger Respekt und Wertschätzung füreinander verbinden uns. An unserer Vielfalt möchten wir wachsen und uns freuen – sie ist unser großer Schatz.
Verschiedene Wohnungstypen für unterschiedliche Wohnbedürfnisse
Entsprechend der verschiedenen Lebenssituationen streben wir einen breiten Wohnungsmix an: kleine, mittlere und große Wohnungen, WG-Wohnungen, evt. eine Cluster-Wohnung*, eine inklusive Wohnung und Sozialwohnungen. Den angestrebten Wohnungsmix planen wir, zum Teil zusammen mit unseren befreundeten Wohnprojektinitiativen umzusetzen.
* Cluster-Wohnung: Eine Cluster-Wohnung ist eine spezielle Art der Wohngemeinschaft: verschiedene Appartements mit eigenem Bad – manchmal auch mit Pantryküche – oder mehrere kleinere Wohnungen für Paare oder Familien gruppieren sich wie Satelliten um einen oder mehrere Gemeinschaftsräume und sind auch darüber erschlossen. Oft gibt es einen gemeinschaftlichen Zentralraum, der die Funktionen Kochen, Essen und Wohnen umfasst. Es gibt viele Spielarten von Cluster-Wohnungen. Gemeinsam ist die Idee, private Rückzugsflächen möglichst klein zu halten und dafür großzügige gemeinschaftliche Bereiche zu haben. Insgesamt wird so viel Wohnfläche eingespart.
Bezahlbarer Wohnraum
Egal ob wir neu bauen, umbauen oder nur renovieren: der aktuelle Baumarkt ist sehr teuer und so richtig günstig werden wir unsere Wohnungen nicht anbieten können. Aber wir werden alle Möglichkeiten ausschöpfen, um sinnvoll Kosten zu sparen. Doch jenseits des Materiellen wird die Wohnqualität unseres Projekts – aufgrund unseres gemeinschaftlichen Konzepts – unvergleichlich viel besser sein als in einer üblichen Mietsituation. Wir streben Mietpreise an, die am unteren Ende des Mietspiegels liegen.
Die Häuser denen, die drin wohnen
Wir wollen unser Vorhaben unter dem Dach des Mietshäusersyndikats umsetzen und dessen Erfahrung nutzen. Das Mietshäusersyndikat hat bereits fast 200 Projekte erfolgreich verwirklicht und viele weitere sind im Aufbau. So müssen wir das Rad nicht neu erfinden, sondern können bewährte Organisations- und Finanzierungsstrukturen nutzen.
Auf diese Weise entziehen wir unsere Wohnungen zuverlässig der Spekulation und können sicherstellen, dass die Miete dauerhaft bezahlbar bleibt.
Gemeinsam statt einsam
Privatheit ist uns wichtig, doch wollen wir auch Räume schaffen für Gemeinschaft: Unverzichtbar ist ein Gemeinschaftsraum für Versammlungen, zum Feiern, für Kurse vieler Art, für kulturelle Veranstaltungen usw. Darüber hinaus sind viele weitere Möglichkeiten für Gemeinschaftsräume denkbar – abhängig von den räumlichen und finanziellen Möglichkeiten: ein Gästeappartement, eine Werkstatt, eine Bibliothek, eine Sauna, ein Garten … Auch bei den Gemeinschaftsräumen wird uns die Kooperation mit unseren befreundeten Wohnprojektinitiativen mehr Vielfalt ermöglichen.
Nachhaltige Bauweise
Der Begriff Nachhaltigkeit wird inflationär und nicht immer seriös gebraucht – wir wollen den Begriff ernst nehmen: unser Projekt wünschen wir uns ressourcensparend, mit möglichst viel Einsatz von erneuerbaren Energien und möglichst wenig negativen Folgen für die Umwelt.
Alle drei Aspekte der Nachhaltigkeit sind uns dabei wichtig: Effizienz, Suffizienz und Konsistenz.
Kurze Erläuterung der drei Begriffe:
- Effizenz: das Bemühen um möglichst wenig Ressourcenverbrauch bei (Um-)bau und im Betrieb der Gebäude.
- Suffizienz: das Bemühen darum, möglichst einfache Lösungen zu suchen, um Ressourcen und Energien aller Art zu sparen.
- Konzistenz: das Bemühen um Vereinbarkeit unseres Lebensstils in allen Bereichen mit der Natur.
Der Luxus liegt im Teilen
Durch möglichst viele auf Teilen ausgerichtete Strukturen fördern wir zum einen die Solidarität und das gemeinschaftliche Zusammenleben, zum anderen sparen wir dadurch individuellen Wohnraum:
- weniger muss in der eigenen Wohnung aufbewahrt werden,
- Gästeappartements machen ein Gästezimmer in der eigenen Wohnung entbehrlich
- größere Feiern müssen nicht in den eigenen vier Wänden sein, sondern können im Gemeinschaftsraum stattfinden;
- statt platzraubender Bücherwände wird es vielleicht eine Bibliothek geben.
- Musikzimmer können das Üben in der Wohnung ersetzen.
- Die gemeinsame Nutzung von Waschmaschinen spart den Platz in der Wohnung
Weitere Ideen bieten sich für die Umsetzung in Zusammenarbeit mit unseren befreundeten Wohnprojektinitiativen im Areal an:
- Leihladen für Werkzeuge, Haushaltsgeräte usw.
- Repair-Café
- Lastenrad- und Spezialrad-Station
- Co-Working-Space
- Food-Coop
Weniger ist mehr
Wenn es um weniger geht, denken wir in erster Linie an Entlastung und Leichtigkeit.
Unsere Idee dabei ist: wir legen uns nicht Einschränkung, Verzicht oder Genügsamkeit auf, sondern suchen das rechte Maß in einer höheren Lebensqualität jenseits von Konsum. So können wir Freiraum und Energie gewinnen für persönliche Entfaltung und gemeinsame Entwicklungen. Indem wir uns alltäglich gegenseitig helfen und Dinge miteinander teilen, erleben wir uns idealerweise als selbstwirksam und werden auch zufriedener.
Selbstverwaltung
Genauso wenig wie es einen externen Hausbesitzer geben wird, wird es eine externe Hausverwaltung geben. Wir entscheiden, verwalten und unterhalten unsere Wohnanlage (soweit möglich) gemeinschaftlich in AGs aus dem Kreis der Mitwohnenden.
Dazu werden wir einerseits regelmäßige Zusammenkünfte der Mitwohnenden vereinbaren und anderseits Pflege und Reinigung von Garten- und Gemeinschaftsbereichen in Gruppen organisieren.
Feiern
Wir nutzen in unserer Projektgruppe die Methode Dragon Dreaming. Dabei teilt man die Schritte zur Umsetzung eines Ziels in vier Phasen ein: Träumen, Planen, Handeln und Feiern. Wir haben gemerkt, dass wir – wie hierzulande oft anzutreffen – viel Zeit auf Planen und Handeln verwenden, wenig Zeit für das Träumen und noch weniger für das Feiern: wenn etwas erledigt ist, schnell ein Haken dran, und weiter gehts: die nächste Aufgabe wartet schon. Wir wollen miteinander eine Kultur entwickeln, die Erreichtes würdigt, Prozesse reflektiert, und sich die Zeit nimmt, auch zu feiern – seien es Erfolge oder Erfahrungen.